Ernährungsplan 4 von Dr. Khosravi

Neue Gewohnheiten, neues Leben!

Schritt 4: Gewohnheiten und Verhalten anpassen 

Einfühlsame Einführung: Nachdem Sie wichtige Veränderungen bei Ernährung und Bewegung vorgenommen haben, ist es an der Zeit, tieferliegende Verhaltensmuster anzuschauen – also die Gedanken und Gefühle rund ums Essen und Ihren Lebensstil. Viele von uns greifen bei Stress, Frust oder Langeweile automatisch zu Essen oder haben Gewohnheiten, die uns unbewusst ausbremsen (z.B. nebenbei naschen vor dem Fernseher). In diesem Schritt betrachten wir solche Auslöser und Hindernisse in Ihrem Alltag und lernen, sie einfühlsam zu managen. Verhaltensänderungen brauchen Zeit und Geduld, aber jede Gewohnheit lässt sich ändern, wenn man richtig an sie herangeht. Sie haben schon einen weiten Weg geschafft; richten wir den Fokus nun auf die mentalen und sozialen Aspekte der Gewichtsabnahme, um Ihren Erfolg noch nachhaltiger zu machen.

Wissenschaftlich-praktische Strategien (Verhalten, Motivation & Selbstbild):

Auslöser für ungesundes Verhalten erkennen: Der erste Schritt ist, sich bewusst zu werden, welche Situationen oder Gefühle Sie zum übermäßigen Essen oder zum Faulenzen verleiten. Greifen Sie bei Stress automatisch zu Süßigkeiten? Essen Sie mehr, wenn Sie nebenbei fernsehen? Schreiben Sie solche Auslöser auf. Überlegen Sie dann für jeden einen gesünderen Umgang. Beispiel: Wenn Sie abends vor dem Fernseher gern Chips knabbern, führen Sie eine „Keine Snacks vorm Fernseher“-Regel ein oder tauschen Sie Chips gegen eine gesündere Knabberei (Rohkost, eine Handvoll Popcorn ohne Butter). Wenn Sie beruflicher Stress zu Schokolade treibt, probieren Sie andere Beruhigungsmethoden: 5 Minuten tief durchatmen, eine kurze Spazierpause, ein Glas Wasser trinken. Ziel ist, dass Sie Gefühle und Situationen anders als mit Essen bewältigen.

Bewusst & achtsam essen: Legen Sie beim Essen alle Ablenkungen beiseite (TV, Smartphone, Computer). Essen Sie langsam, kauen Sie gründlich und achten Sie auf Geschmack, Geruch und Konsistenz Ihrer Mahlzeit. Dieses achtsame Essen lässt Sie das Essen mehr genießen und besser spüren, wann Sie satt sind – was unbewusstes Überessen verhindert.

Stress und Emotionen ohne Essen bewältigen: Unser Leben ist voller Stress und Emotionen, aber es ist wichtig zu lernen, damit umzugehen, ohne zum Kühlschrank zu rennen. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga, Atemübungen oder das Führen eines Tagebuchs können hilfreich sei】. Wenn Sie merken, dass Sie aus Kummer oder Langeweile essen wollen, halten Sie kurz inne und fragen sich: „Habe ich wirklich Hunger – oder bin ich nur gestresst, traurig, müde?“ Wenn es Letzteres ist, versuchen Sie etwas anderes, das Ihnen guttut (telefonieren Sie mit einem Freund, hören Sie Musik, nehmen Sie ein Bad). Diese Fähigkeiten der emotionalen Selbstregulation sind ein Schlüssel zum langfristigen Gewichtserfol】.

Motivation erhalten durch Fortschrittskontrolle: Nach einigen Monaten lässt die Anfangseuphorie vielleicht nach, und alte Gewohnheiten klopfen wieder an. Führen Sie sich deshalb Ihre Erfolge regelmäßig vor Augen. Messen oder wiegen Sie sich wöchentlich (oder monatlich) und notieren Sie die Werte. Vielleicht purzeln die Pfunde nicht mehr so schnell wie am Anfang (das ist normal!), aber Ihre Umfänge verringern sich eventuell weiter, oder Ihre Kleidung sitzt lockerer. Achten Sie auch auf andere Verbesserungen: bessere Blutwerte, mehr Energie, besserer Schlaf, gesteigertes Selbstwertgefühl. Schreiben Sie diese „Nicht-Gewicht-Erfolge“ auf und schauen Sie bei Motivationstiefs hinein – zur Erinnerung, warum Sie angefangen haben und was Sie bereits erreicht haben.

Einstellung zu sich und zum Körper ändern: Viele Übergewichtige haben über Jahre ein negatives Körperbild entwickelt oder schämen sich für ihr Gewicht. Bitte verinnerlichen Sie: Ihr Wert hängt nicht von der Zahl auf der Waage ab! Arbeiten Sie in diesem Schritt daran, Ihren Körper mehr anzunehmen und ein positives Selbstbild aufzubauen. Sie arbeiten ja bereits aktiv daran, gesünder zu werden – behandeln Sie Ihren Körper also mit Respekt und Freundlichkeit. Schimpfen Sie nicht mit sich für die Vergangenheit, sondern loben Sie sich für die Schritte, die Sie jetzt gehen. Gegebenenfalls kann es helfen, mit einem Psychologen oder Berater über Körperbild und Selbstwert zu sprechen. Studien belegen, dass kognitive Verhaltenstherapie das Körperbild und Selbstwertgefühl von Menschen mit Adipositas deutlich verbessern kann – sogar schon bevor viel Gewicht verloren is】. Denken Sie auch daran, dass es leider gesellschaftliche Stigmatisierung von Adipositas gib】, aber Sie müssen diese äußeren Vorurteile nicht zu Ihren eigenen machen. Sie verdienen Wertschätzung und Unterstützung, unabhängig von Ihrem Gewicht. Konzentrieren Sie sich auf das Positive an Ihnen (z.B. Ihre kräftigen Beine, Ihre Disziplin und Ausdauer in diesem Programm, Ihre persönlichen Talente und Charakterstärken) und lassen Sie nicht zu, dass negatives Gerede – sei es von außen oder Ihre innere Kritikerstimme – Sie entmutigt.

Tipps zur Festigung neuer Gewohnheiten: Inzwischen sind ein paar Monate vergangen, und gesünderes Essen und mehr Bewegung sind vielleicht schon Teil Ihres Alltags geworden. Damit diese neuen Gewohnheiten bleiben:

Pläne dem Leben anpassen: Falls Sie merken, dass Aspekte Ihres Ernährungs- oder Bewegungsplans zu streng oder unpraktisch sind, passen Sie sie an, statt alles hinzuschmeißen. Beispiel: Wenn 5 Mal pro Woche Fitnessstudio zu viel ist, reduzieren Sie auf 3 Mal und machen Sie an den anderen Tagen zuhause kurze Übungen. Oder wenn Sie eine sehr strenge Diät frustriert, sprechen Sie mit Ihrer Ernährungsberatung, wie Sie mehr Vielfalt einbauen können. Flexibilität ist der Schlüssel zur langfristigen Einhaltung.

Perfektionismus ablegen: Es ist normal, dass man mal „sündigt“ – auf einer Feier mehr isst als geplant oder aus Zeitmangel eine Woche weniger Sport macht. Wichtig ist, solche Ausrutscher nicht als komplettes Scheitern zu sehen. Niemand hält sich 100 % der Zeit an alle Regeln. Entscheidend ist, schnell wieder in die Spur zu finden, anstatt aus Schuldgefühlen alles hinzuschmeißen. Ein kleiner Ausrutscher lässt sich leicht ausbügeln; eine „Jetzt ist auch egal“-Haltung würde dagegen den Rückfall begünstigen.

Problemlösen lernen: Auf dem Weg werden immer mal Hindernisse auftauchen (z.B. eine Phase von Traurigkeit oder starkem Stress, eine Verletzung, Urlaubsreisen usw.). Überlegen Sie im Voraus, wie Sie in solchen Situationen reagieren können. Zum Beispiel: Bei einer Geschäftsreise informieren Sie sich vorab über gesunde Speisemöglichkeiten am Zielort oder packen gesunde Snacks ein. Bei einer Verletzung, die Sport unmöglich macht, achten Sie besonders auf die Ernährung und machen vielleicht leichte Übungen im Sitzen, bis Sie wieder fit sind.

Positives Selbstgespräch üben: Schließen Sie jeden Tag kurz die Augen und stellen Sie sich als die Person vor, die Ihren gesunden Lebensstil erfolgreich lebt – zum Beispiel, wie Sie morgens voller Energie aufstehen, ein leckeres gesundes Frühstück genießen, sich tagsüber viel bewegen und abends zufrieden einschlafen. Diese positive Visualisierung hilft Ihrem Gehirn, die gesunde Identität anzunehmen und automatisch das Verhalten zu stärken. Sprechen Sie auch im Alltag freundlich mit sich selbst. Statt sich runterzumachen, motivieren Sie sich mit Sätzen wie „Ich kann das schaffen“ oder „Ich werde jeden Tag ein bisschen besser“.

Interaktive Module (Beispiele):

Trigger-Tagebuch: Teilen Sie ein Blatt in zwei Spalten: links notieren Sie „Situationen/Gefühle, die bei mir ungesundes Verhalten auslösen“, rechts „gesunde Reaktionen/Maßnahmen“. Identifizieren Sie 3 wichtige Auslöser und planen Sie je eine Alternative. Beispiel: „Prüfungsstress → Süßigkeiten essen“ und als Alternative „5 Min Atemübung oder kurz mit Freundin reden“. Hängen Sie diese Liste sichtbar auf, um sich zu erinnern.

Challenge „Achtsam essen“: Essen Sie eine Woche lang einmal am Tag ganz bewusst ohne Ablenkung. Konzentrieren Sie sich nur aufs Essen. In der Broschüre kann dafür ein 7-Tage-Tracker stehen, den Sie abhaken, wenn Sie es geschafft haben.

Stressprotokoll: Führen Sie ein einfaches Stress-Tagebuch: notieren Sie jeden Tag Ihren Stresspegel (z.B. Skala 1–10) und was Sie zur Bewältigung getan haben (Spaziergang, mit Partner gesprochen, Atemübung). So erkennen Sie Muster und finden heraus, was Ihnen am besten hilft.

QR-Code zu Entspannung: Ein QR-Code könnte Sie zu einer 5-minütigen geführten Meditation oder Entspannungsmusik führen, die Sie bei Bedarf abspielen. Nutzen Sie sie, wenn Sie emotionalen Hunger verspüren oder abschalten müssen.

Motivationskärtchen: Drucken Sie kleine Kärtchen mit motivierenden Sprüchen („Du schaffst das!“, „Jeder Schritt zählt“, „Ich investiere in meine Gesundheit“). Platzieren Sie diese als tägliche Erinnerung – am Spiegel, im Geldbeutel oder als Lesezeichen. Solche positiven Botschaften helfen, negative Gedanken zu überstimmen.

Am Ende von Schritt 4 verstehen Sie Ihre Gewohnheiten und Gefühle besser und haben psychologische Werkzeuge erlernt, um sie zu steuern. Diese Skills werden Ihnen nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern in vielen Lebensbereichen. Seien Sie stolz auf sich, dass Sie nicht nur Ihren Körper, sondern auch Ihren Geist auf einen gesünderen Kurs bringen!ed.

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Betreiber und Autor der Webseite

Dr. med. Amir Khosravi

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